Requirements Engineering: Der Weg zur Antwort

Labyrinth mit Lösungsweg auf Tafel gemalt
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Anforderungsermittlung ist eine der schwierigsten Aufgaben im Projekt. Man soll etwas machen, ohne zu wissen, was der Kunde braucht. Das Problem: der Kunde weiß es meistens auch nicht! Dennoch soll man Anforderungen ermitteln, die scheinbar keiner kennt. Wie ist das zu bewerkstelligen?

Gezieltes Requirements Engineering macht es möglich. Hinter dem Begriff verbirgt sich mehr als nur die Ermittlung von Anforderungen. Auch das Prüfen, Abstimmen und Dokumentieren gehören dazu. Leider ist die Rolle des Requirements Engineers eine, die erfahrungsgemäß untergeht, obwohl sie einen reibungslosen Projektablauf fördert. Dabei ist sie keinesfalls nur im agilen Kontext notwendig. Der Requirements Engineer hilft überall dort, wo mit Unsicherheit zu kämpfen ist und Anforderungen sich ändern – also in jedem Projekt!

Von den Aufgaben des Requirements Engineering fühlen sich viele überfordert. Allein die Bitte nach der Anforderungsermittlung klingt im ersten Augenblick simpel. Doch sobald man sich hinsetzt und die Herausforderung angehen möchte, weiß man gar nicht, wo man ansetzen soll. Beim Gedanken an einen Workshop mit allen Stakeholdern, in dem Anforderungen gesammelt werden sollen, stehen einem oft die Haare zu Berge. Vor Augen hat man ein oder zwei Personen, die viel erzählen, und viele gelangweilte Gesichter, die auf die Uhr schauen. Kommt hierbei überhaupt etwas rum?

Auf jeden Fall! Mit simplen Methoden und Techniken kann man sich Abhilfe verschaffen. Gute Erfahrungen habe ich beispielsweise mit User Stories zur Ermittlung von Anforderungen gemacht. Alle Stakeholder in einem Workshop nehmen sich Karteikarten und schreiben Anforderungen sowie deren Zweck aus Nutzersicht auf. Wird dies zusätzlich „timeboxed“ durchgeführt, hat man innerhalb kürzester Zeit sein Ziel der ersten Anforderungsermittlung erreicht. Je nach Bedarf können mehrere Durchgänge durchgeführt werden. Das Schöne an dieser Methode ist, dass auch zurückhaltende Stakeholder eingebunden werden und die Ergebnisse mit einem Foto schnell dokumentiert sind. Das Fazit? Richtig eingesetzt können einfache Methoden im Requirements Engineering eine wunderbare Stütze auf dem Weg zur Antwort sein.

Ob es nun um Priorisierung, Aufwandsschätzung oder ganz andere Herausforderungen im Requirements Engineering geht – mit einem Methodenkoffer und strukturierten Vorgehen in der Hand kann man Komplexität zielführend in den Griff kriegen. Und für diejenigen, die jetzt Lust auf Requirements Engineering bekommen haben, gibt es genau das Richtige.

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